Immobilienmagazin: Betongold in Papierform

Die Zinsen in Europa bleiben weiterhin niedrig, die Indizes der chinesischen Aktienmärkte rasseln immer wieder fast wie im freien Fall rasant hinunter und trüben damit auch die restlichen asiatischen und europäischen Börsen ein. Wo noch sinnvoll – und einigermaßen sorgenfrei – anlegen, fragen sich viele, die derzeit ein wenig Kapital auf der hohen Kante haben, es aber nicht unter der Matratze horten wollen. Die Immobilie als Asset-Klasse in jeglicher Form drängt sich auf. Jedoch möchte nicht jeder ein physisches Objekt sein eigen nennen, Immobilien-Aktien sind so manchem zu “heiß”, Wohnbauanleihen wiederum scheinen wiederum bezüglich Rendite nur mäßig attraktiv. Und damit geraten Immobilienanleihen verstärkt in den Blickpunkt …

Produkte mit bis zu acht Prozent jährlich

Sind Immobilienanleihen sicher, wie viel Geld muss ein Anleger in die Hand nehmen, wie sieht es mit deren Liquidität aus? Das Immobilien Magazin hat dazu zwei Experten befragt, einen Befürworter sowie einen Vertreter des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Walter Schuster, Sales Director bei der Immobilienrendite AG und Geschäftsführer der Majoris Maklerservice Ges.m.b.H., erklärt zunächst, wie Immobilienanleihen konstruiert sind: “Eine Immobilienanleihe ist an und für sich nichts anderes als eine ,normale’ Unternehmensanleihe. Die Anleger erhalten vom Unternehmen für ihr Geld einen bestimmten, üblicherweise im Vorhinein festgelegten Zinssatz und am Ende der Laufzeit ihr Geld zurück. Oftmals, aber nicht immer, wird auch zusätzlich noch eine grundbücherliche Besicherung gewährt. Im Falle des Falles hätte man also immer noch die Immobilie beziehungsweise deren Verkaufserlös.” Manche Anbieter bringen Anleihen mit einem Kupon von fünf oder mehr Prozent in den Vertrieb. Die Immobilienrendite AG hat sogar eine im Programm, die “8%box”, bei der sie acht Prozent p.a. – bei einer Zins-Ausschüttung am Laufzeitende – garantiert. Klaus Schreiner vom VKI hält dagegen: “Anbieter derartiger Schuldverschreibungen werben immer wieder mit grundbücherlicher Besicherung. Doch in welcher Form liegen die Pfandrechte an den Projektliegenschaften vor? Mitunter besteht ein ,Pfandrechts-Pool’ mit teils unterschiedlichen Pfandbestellungen und in unterschiedlichem Rang. So kann es passieren, dass der Anleger gegenüber anderen Gläubigern wie etwa einer Bank, die die Objekte ebenfalls mitfinanziert, nachgereiht ist.” Der weitere Verlauf des Schlagabtauschs findet sich rechter Hand.

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